Fire Emblem Echoes: Shadows of Valentia

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Fire Emblem ist ein Titel mit Tradition. Immerhin gibt es die Spieleserie seit 1990. Und dennoch ist Echoes: Shadows of Valentia etwas Besonderes in mehrerlei Hinsicht. Denn nicht nur, dass es ein Remake zu Fire Emblem Gaiden, dem zweiten Teil aus dem Jahr 1992 ist, sondern es ist voraussichtlich auch der letzte Teil auf dem 3DS.

 

Wer das Glück hatte Fire Emblem Echoes Gaiden in den 90er Jahren zu spielen, der wird sich freuen, in Shadows of Valencia viele bekannte Gesichter wiederzusehen. Dabei hat sich vor allem die Grafik ins Positive verändert, ohne zu sehr vom gewohnte Stil der Reihe abzukommen.

Ein Protagonist reicht nicht

Hach, was war die Kindheit noch schön, als Alm und Celica gemeinsam in ihrem kleinen Dörfchen aufwuchsen. Gemeinsam mit ihrem Großvater Mycen und ihren Freunden hatten die beiden ein unbeschwertes Leben.
Doch die göttlichen Geschwister Mila und Duma stehen im Kampf und als feindliche Truppen in den Ort kamen, die Freunde bedrohten und Celica entführen wollen, stellt sich Alm schützend vor alle. Dass der kleine Junge keine Chance hatte war abzusehen, doch auch der Mycen, der Großvater, eilt zu Hilfe. Seine jahrelangen Erfahrungen als Soldat lässt ihn die Feinde in die Flucht schlagen.
Doch warum sind diese Männer ausgerechnet hinter Celica her? Und warum muss sie der Opa fortbringen und verstecken? Werden sie sich wohl je wiedersehen…? Alm ist genauso verwirrt wie wir.

Doch der Kampf gegen die Krieger haben ihn geprägt. Es sind einige Jahre vergangen und Alm ist zu einem stattlichen jungen Mann herangewachsen. Auch sein Ziel hat er klar vor Augen: Die feindliche Armee vernichten und natürlich Celica finden. Aus diesem Grund haben seine Freunde und er mit Mycen trainiert und können sich mit den meisten Feinden messen.

Celica wurde derweil in das Kloster der Mila gebracht. Auch hier schwebt ein dunkler Schleier über alles, denn die Göttin ist verschwunden. Celica macht sich auf den Weg, um das Verschwinden zu untersuchen.

Das Schicksal will es, dass sich Alm und Celica schon bald wiedersehen. Doch ihre Wege trennen sich genauso schnell, wie sie sich gekreuzt haben. Auf einmal sind sie weiter von einander entfernt als je zuvor…

Dabei wir alles schön in englisch (wahlweise japanisch) synchronisiert, mit deutschen Untertitel. Mit viel Spannung wird die Geschichte immer weiter voran getrieben, immer im Wechsel mit den strategischen Kämpfen mit der feindlichen Armee, Monstern und Banditen.

 

Schwert und Zauberstab

Fire Emblem Echoes: Shadows of Valentia setzt gewohnt auf eine Vielzahl an Klassen. Mit Schwertern, Äxten, Zaubern, Bögen, Heilung und Speeren kämpfen wir uns Schritt für Schritt, im Papier-Schere-Stein-Prinzip, zum Ziel. Dabei spielen wir Alm und Celica gleichzeitig. Wir können entscheiden, welche der beiden Gruppen weitergeht und welche eine Runde aussetzt. Auch die gegnerische Armee verstärkt sich dabei, oder nimmt verlorene Stellungen wieder ein. Ein taktisches Planen und Vorgehen ist also gefragt.

Die Kämpfe selbst sind rundenbasiert. Ihr bewegt eure Einheiten, dann ist der Gegner dran. Je nachdem welche Klassen gegenüberstehen, welche Ausrüstung sie haben und welche Stufe sie besitzen, fallen die Angriffe unterschiedlich stark aus. Doch auch die angegriffenen Einheiten setzen sich zur Wehr, können einen Kampf schnell umdrehen und den Angreifer niederstrecken.

Je nachdem wie ihr euch am Anfang des Spieles entschieden habt, gibt es zwei Möglichkeiten was mit euren Einheiten passiert, wenn sie kein Leben mehr haben. Die simplere Variante ist, dass die Figur für diese Schlacht ausscheidet, danach aber wieder bereitsteht. Wer allerdings ein realistischeres Kampfgefühl haben möchte, kann auch den dauerhaften Tod aktivieren. So sterben eure Mitstreiter im Kampf endgültig. Wobei ganz endgültig ist es dann doch nicht. Ihr könnt nämlich die letzten Züge dank Magie rückgängig machen, oder gefallene Einheiten auch an Schreinen wiederbeleben (doch diese sind extrem selten und funktionieren nur je ein einziges Mal).

Damit die Kämpfe nicht allzu öde ausfallen, gibt es immer wieder Interaktionsmöglichkeiten. So kann es vorkommen, dass eure Mitstreiter mal eben während der Schlacht einen Plausch untereinander halten möchten. Dies nimmt dem Kampf zwar den Realitätsaspekt. Es ist dennoch sehr interessant mitzuerleben, wie sich Freundschaften entwickeln oder einfach nur Witze gerissen werden. Doch auch die bösen Buben wollen ab und an den einen oder anderen Kommentar loswerden, was ein wenig Pfeffer hinein bringt. Negativ fällt hier leider das fehlende Beziehungssystem, welches wir aus den vorherigen Teilen bereits kennen, aber dieses war bei Fire Emblem: Gaiden auch nicht inkludiert.

 

Verließe, Schreine und Wimmelbilder

Abseits der taktischen Karten gibt es Dungeons zu erkunden. Diese sogar in 3D, wo ihr entweder Alm oder Celica direkt steuern könnt. Hier findet man nicht nur Gegner, sondern auch nützliche Sachen, den einen oder anderen Schatz und auch die Schreine der Mila. Letztere sind besonders wichtig, denn hat eine eurer Einheiten ein bestimmtes Level erreicht, kann er in seiner Klasse aufsteigen. So wird aus dem Bauern ein Bogen- und später ein Scharfschütze. Neben neuen Skills und besseren Attributspunkten haut ihr dadurch auch mehr Schaden raus. Auch wenn diese eine nette Abwechslung sind, war ich selbst immer recht froh, wenn ich auch wieder aus ihnen draußen war, denn wirklich spannend waren sie im Grunde leider nicht.

An anderen Orten hingegen könnt ihr euch wie auf einen Wimmelbild genauer umschauen, mit Leuten reden und auch hier den einen oder anderen nützlichen Gegenstand finden, der euren Weg leichter macht. Gefundene Waffen können natürlich ausgerüstet werden, was nicht nur euren Schaden verstärkt, sondern auch teilweise neue Fähigkeiten freischalten.

Schön ist auch, dass jederzeit gespeichert werden kann. Seit ihr also gerade im Kampf und euer Akku lässt nach, speichert ab, ladet euer Gerät auf und steigt da wieder ein, wo ihr aufgehört habt.

 

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Fire Emblem Echoes: Shadows of Valentia
  Wertung der Redaktion: 

76/100

  • Publisher: Nintendo 
  • Getestet auf: 3DS
  • auch für: –
  • Preis: 44,99€

 

 

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21/30 Technik + Gute Synchronisation…
+ Typische, langsam in Alter gekommene 3DS Technik
+ Tolle Zwischensequenzen
+ Zwei Schwierigkeitsgrade
- … aber leider nur auf englisch
- Sich wiederholender Soundtrack
22/30 Umfang + Dungeons bringen Abwechslung…
+ Interessante Spielewelt

+ Umfangreiche Spielzeit
+ Viele und tolle Charaktere
+ Zeitenrad zum Wiederholen der letzten Spielzüge
- … hätten aber besser ausfallen können
- Kämpfe wirken auf Dauer etwas eintönig
26/30 Gameplay + Kämpfe im Schere-Stein-Papier-Prinzip…
+ Taktisch fordernde Kämpfe

+ Klevere KI
+ Tolle Geschichte
+ Viel zu entdecken
+ Aufwertbare Waffen
+ Verschiedene Klassen
+ Auch gut für Einsteiger
- … welche einzelne Charaktere aushebeln
- Beziehungssystem nicht implementiert
7/10 Spezifisch + Erstklassige Geschichte
+ Tolle Charaktere
+ Viel zu entdecken
+ Gelungenes Remake von Fire Emblem: Gaiden
- Kämpfe wirken auf Dauer eintönig
- Kein Beziehungssystem

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[wptouch target=“mobile“]Die Wertung kann nur auf einem PC oder Tablet gelesen werden.
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Fazit:

[rating itemreviewed=“Fire Emblem Echoes: Shadows of Valentia“ rating=“76″ reviewer=“Roman Völkel“ dtreviewed=“16.05.2017″ best=“100″ worst=“0″]

Mit Fire Emblem Echoes: Shadows of Valentia wird wohl die Spielereihe in der jetzigen Form auf dem 3DS eingestellt. Schade, denn der neueste Teil zeigt, wie toll ein Taktik-Spiel sein kann. Eine großartige Geschichte, gemischt mit fordernden Kämpfen und klasse Charakteren, sind dabei das A und O. Zwar wirkt die Technik des 3DS schon etwas veraltet, was sich auch im Spiel wiederspiegelt, allerdings ist dies das kleinere Problem.
Im Prinzip erkundet ihr die gesamte Welt von Shadows of Valentia, indem ihr von einen Kampf in den nächsten stolpert. Gemischt mit ein paar Dungeons, welche zwar nicht wirklich umwerfend sind, aber eine gewisse Abwechslung bieten und vor allem toller Zwischensequenzen, arbeitet ihr euch von Kapitel zu Kapitel. Schritt für Schritt lernt ihr dabei die Charaktere besser kennen und levelt diese hoch.
Dabei sind die Schlachten zwar sehr taktisch, aber nicht ganz so fordernd, wie in den letzten paar Teilen. Die KI agiert dabei klug, zieht sich bei zu viel Schaden auch einmal zurück und heilt sich. Das Zeitenrad gibt euren Mitstreitern auch einmal eine zweite Chance, denn damit könnt ihr eure letzten Züge rückgängig machen.

Fire Emblem Echoes: Shadows of Valentia macht eine Menge Spaß, ist für Veteranen und Anfänger der Serie geeignet. Leider fehlen allerdings einige, aus den letzten Teilen bekannte Elemente, was darauf zurückzuführen ist, dass es sich hierbei um ein Remake handelt. Besonders vermisst habe ich das Beziehungssytem und einige taktische Finessen. Dennoch kann ich Shadows of Valentia wirklich nur wärmstens empfehlen. Solltet ihr allerdings kein Interesse an taktischen Kämpfen haben, dann lieber Finger weg!

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 ►So testen Wir

 

Roman Völkel
Als Kind der 90er bin ich mit Videospielen aufgewachsen. Ich habe eine große Liebe zu Point'n'Click Adventures, Strategie- und Simulations-Spielen entwickelt. Es ist eine Leidenschaft, welche ich gerne nebenbei auslebe.

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