Need for Speed (2015)

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Die Neuauflage des Klassikers Need for Speed wurde von mir ausgiebig getestet. Ich bin mit Höchstgeschwindigkeit durch eine optisch ansprechende Stadt gefahren und habe Karriere als Streetracer gemacht. Das alles ist mir in einer Nacht gelungen und auch ohne ein einziges Wort zu verlieren, aber dazu gleich mehr.

In der Neuauflage von Need for Speed dreht sich alles um Racing, wirklich alles. In der fiktiven Stadt Ventura Bay kann man selbst die Karriere eines Underground-Racers beschreiten und schlüpft als Spieler in die Rolle eines jungen, talentierten und anscheinend auch namenlosen Rennfahrers. Um sich als Underground-Racer einen Namen zu machen braucht man zwei Dinge: Eine Crew und ein Auto! Beides wird uns geleich am Anfang geboten.

NFS_VB

In der ersten Szene des Spiels lernt man Spike kennen, der bereits ein etablierter Fahrer in Ventura Bay ist. Spike ist sofort begeistert von uns und unseren Fähigkeiten als Rennfahrer und stellt uns natürlich direkt der restlichen „Crew“ vor, die sich aus mehreren RennfahrerInnen zusammensetzt. Diese, sowie auch alle anderen, Zwischensequenzen des Spiels wurden mit echten Schauspielern gedreht. Der Spieler verfolgt die Handlung aus der Egoperspektive. Unser Charakter ist hierbei kein Mann, oder keine Frau, großer Worte. Sämtliche Dialoge erfolgen ohnen ein einziges Wort oder gar Geräusch unseres Portagonistens. Dennoch scheint die ruhige Art gut anzukommen, denn glücklicherweise gibt es noch ein unbenütztes Auto, dass uns sofort zur Verfügung gestellt wird.

Meist ist der Wechsel zwischen Spiel- und Schauspielsequenzen sehr flüssig – Vom Parkplatz direkt in die Garage und wieder zurück auf die Straße. Leider wiederholen sich die Gespräche und auch die Inhalte in den Zwischensequenzen sehr, sehr oft – Es dreht sich alles um Autos, Autos, Autos, Tuning und Autos. Die Fans der NFS-Reihe werden sich aber auch im Vorfeld nicht zuviel Tiefgang erwartet haben und sind wegen dem Racing und dem Tuning hier!

NFS_Ford Mustang

Beides kommt in dem Spiel nicht zu kurz. Zentrale Dreh- und Angelscheibe der Handlung ist die Garage. Dort kauft man neue Autos und kann auch die „alten“ Fahrzeuge unterstellen. So muss man sein lieblings Auto nicht gleich verkaufen und verfügt immer über mehrere Optionen. Insgesamt sind im Spiel über 50 Modelle jederzeit gegen das Nötige Kleingeld erhältlich. Die Bandbreite reicht vom VW-Golf bis hin zum Ferrari. Zusätzlich werden über manche Rennen auch Spezialautos freigeschalten, die man ebenfalls fahren darf. Der eigentliche Spaß entsteht für den Spieler aber eindeutig beim Tunen der Fahrzeuge. Egal ob optisches oder leistungsbasiertes Tuning – man kann aus einer Vielzahl von Teilen wählen und damit sein Auto entsprechend individualisieren und die Leistung in absurde Höhen treiben.

Während das optische Tuning keine Auswirkung auf die Fahrzeugeigenschaften hat, ist das Leistungstuning notwendig um bei den Rennen ein Sieganwärter zu sein. Für alle Hobby-Mechaniker gibt es auch die Möglichkeit Feineinstellungen am Auto vorzunehmen – Reifendruck, Differential, Spurweite, Stoßdämpfer usw. können individuell angepasst werden. Als Ergebnis erhält man eine Abstimmung, die wahlweise mehr auf Grip oder mehr auf Drift ausgelegt ist. Per Schnellregler kann – für die weniger technisch versierten Spieler – diese Einstellung auch ohne großen Aufwand durchgeführt werden. Um bei den Rennen selbst erfolgreich zu sein, sollte man sich zumindest grob Gedanken machen welches Setting man fährt. Wer versucht einen Drift-Contest mit einer auf maximalen Grip ausgelegten Einstellung zu gewinnen, wird verzweifeln.

NFS_Main

Weil aber Tunen teuer ist, muss man sich das nötige Kleingeld dazu verdienen. Das geht am Besten über die vielen unterschiedlichen Rennen, die angeboten werden. Egal ob Rundkurs, Zeitfahren, Drift-Contest oder Style-Rennen – hier ist für jeden Geschmack etwas dabei. Die Anforderungen an den Fahrer und das Auto sind je nach Renntyp sehr unterschiedlich. Es lassen sich auch die Unterschiede in den Fahreigenschaften einzelner Autos sehr schön feststellen. Das ganze Rennfeeling wird mit passender Musik und ansprechender Grafik abgerundet. Es gibt Hauptrennen, die zum Fortgang der Handlung beitragen und ganz normale Rennen, die einfach nur zum Geld verdienen da sind. Alle Events sind auf der Karte von Ventura Bay eingezeichnet, die er Spieler am Telefon aufrufen kann. Auch eine Schnellreise zwischen den einzelnen Rennen ist möglich, um sich lange, mühsame Anfarten zu sparen. Neben Geld erhält man durch das Rennfahren Reputation (REP). Dieser Wert steigt an, wenn man besonders wilde Verfolgungsjagden, coole Drifts oder extreme Geschwindigkeiten hinter sich hat. Je höher der REP-Wert, desto mehr Events und auch neue Teile werden freigeschaltet.

NFS_Porsche

In einer Stadt mit einer beispiellosen Dichte an illegalen Autorennen, kann natürlich die Polizei nicht weit sein. Diese kann jederzeit auftauchen und den Spieler verfolgen, egal ob gerade ein Rennen oder freies Fahren stattfindet. Während der Verfolgungsjagt steigt das Bußgeld kontinuierlich an, welches aber erst fällig wird wenn man von den Cops zum Stehen gebracht wird. Dafür werden Straßensperren, Nagelbänder und mehrere Polizeiwägen gleichzeitig eingesetzt. In den Rennen selbst ist die Flucht vor der Polizei eine nette zusätzliche Herausforderung. Außerhalb der Rennen, auf dem Heimweg oder beim Testen eines neuen Fahrzeugs kann so eine Verfolgungsjagd aber auch schnell nervig werden. Neben den Polizeifahrzeugen scheint es in Ventura Bay nicht sehr viel zusätzlichen Verkehr zu geben. Während der normale Straßenverkehr in früheren Titeln der NFS-Reihe noch eine große Rolle gespielt hat, scheint in Ventura Bay niemand außer den Street-Racern unterwegs zu sein. Hin und wieder muss man dem Gegenverkehr ausweichen oder einen „normalen“ Fahrer überholen. Sollte es dennoch zu einem Umfall kommen – kein Problem, man verliert nicht sonderlich viel Zeit und hat meistens immer noch gute Chancen das Rennen zu gewinnen. Schaden am Auto wird nur optisch angedeutet, hat aber keinerlei Auswirkungen auf das Fahrverhalten.

So cruist man von Event zu Event, baut sein Auto kontinuierlich aus und steigt langsam in den Rängen des Underground-Racings von Ventura Bay auf, wenn nicht gerade der Server von EA Probleme macht, denn man muss eine Internetverbindung haben, um das Spiel zu spielen. Warum dies nötig ist, sollte man besser nicht hinterfragen, allerdings waren die mehrere Serverausfälle während der Testzeit eher störend. Bleibt zu hoffen, dass dieses Problem von EA gelöst wird, da den Entwicklern ansonsten ein solides, kurzweiliges Rennspiel gelungen ist.

Need for Speed (2015)
Wertung der Redaktion:

82/100

  • Publisher: Electronic Arts
  • Getestet auf: PS4
  • auch für: Xbox One
  • Preis: 59€

 

 

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17/20 Technik + Grafik
+ Fahrzeugdetails
- Nacht-Setting
- Fahrzeugschaden
16/20 Umfang + Große Map
+ Viele Renntypen
- Serverprobleme

17/20 Gameplay + Kurzweilige Rennen
+ Viele Autos
- Eintöniger Rennverlauf
32/40 Spezifisch + Große Auswahl an Fahrzeugen und Tuning-Parts
+ Einstellung der Fahreigenschaften
- Steuerung manchmal träge

Fazit:

[rating itemreviewed=“Need for Speed“ rating=“78″ reviewer=“Christof Horvath“ dtreviewed=“08.11.2015″ best=“100″ worst=“0″]

Ein kurzweiliges Spiel, das man ohne große Story locker zwischendurch spielen kann. Die Grafik ist überzeugend und die Vielzahl an Autos und Tuning-möglichkeiten motiviert den Hobbby-Mechaniker in uns.

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