Quantum Break

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Quantum Break ist der neueste Streich und ein exklusiver Shooter des Entwicklers „Remedy Entertainment“ für die Xbox One und Windows PC. Bekannte Schauspieler wie Shawn Ashmore (Jack Joyce), Dominic Monaghan (William Joyce), oder Aidan Gillen (Paul Serene) verkörpern nicht nur die Charaktere im Spiel, sondern ebenfalls die Charaktere in der extra dafür produzierten Live-Action-Serie. Somit präsentieren uns die Max-Payne- und Alan-Wake-Erfinder nicht „nur“ einen grafischen Blockbuster, sondern ebenfalls eine qualitativ hochwertige Serie. Doch kann diese Kombination aus Spiel und Serie überzeugen und für ein mehrmaliges durchspielen  der Kampagne motivieren?

Sind Zeitreisen möglich und was hat es mit dem Zeit-Ei auf sich?

Wer von uns hat sich nicht einmal vorgestellt in die Zeit zurückzureisen, um etwa den verpatzen Test, oder auch andere Entscheidungen ungeschehen zu machen, welche sich im Nachhinein als schlechte Wahl erwiesen haben? Doch sind Zeitreisen wie in der Geschichte von „Quantum Break“ theoretisch möglich? Ja, denn theoretisch erlaubt uns Quantum Break Workshopdie Quantenphysik die Zeitreise. Stellen wir uns vor, die Zeit sei ein Strang. Diese simple Form ermöglicht es der Zeit, sich nur in eine Richtung zu bewegen und zwar nach vorne. Jedoch könnte ein extrem starkes Gravitationsfeld, wie das eines rotierenden Schwarzen Lochs, die Raumzeit so extrem verbiegen, dass sie auf sich selbst zurückgekrümmt wird. Dadurch würde eine sogenannte „geschlossene zeitartige Kurve“ (englische Abkürzung „CTC“) entstehen und somit Zeitreisen ermöglichen. Doch viele Physiker fürchten sich vor solchen „geschlossenen zeitartigen Kurven“. Warum? Bei Reisen in die Vergangenheit könnten Kausalitäten durcheinandergeraten. Ereignisse können ihre eigene Ursache werden oder aber sich selbst unmöglich machen (das berühmte „Großvater-Paradox“).

Wie man sieht sind Zeitreisen möglich, aber zugleich gefährlich. Diese Erkenntnis macht Jack an der Universität der fiktiven US-Stadt „Riverport“. Paul Serene, ein alter Kumpel, Quantum Break takedownhat uns um 04:00 Uhr morgens zu sich eingeladen, da dieser uns etwas wichtiges mitteilen möchte. Wir sind natürlich gespannt und folgen der netten Einladung. Doch warum zu so früher Stunde? Paul will mit uns ein nicht ganz legales Experiment durchführen. Wir sahen eine Zeitreise, die erfolgreich war, jedoch ging dabei etwas schief. Das Verhältnis von Raum und Zeit ist auf Quantenebene gestört, weshalb das Universum aufhören könnte zu existieren. Oder wie Jacks Bruder William es simpel in einem Satz zusammenfasste – Das Zeit-Ei ist im Arsch. Unser Job ist es, nachdem wir uns gegen einen etwas älteren Paul Serene und seine mysteriöse Firma Monarch entschieden haben, den Riss in der Zeit aufzuhalten.

Tolle Präsentation und Fähigkeiten unseres Helden

Quantum Break spielt sich wie ein klassisches lineares Old-School-Actionspiel, indem wir den Protagonisten als auch den Antagonisten aus der Third-Person-Perspektive steuern. Storyelemente, Kämpfe und einfache Rätsel wechseln sich regelmäßig ab. Die Kulissen in der Geschichte sind zum Großteil Fabrikhallen und Labore, aber auch einige Außenareale, welche einen angenehmen Tapetenwechsel mit sich bringen. Damit wir uns spektakulärer  durch die Horden von Monarchs-Soldaten kämpfen können, besitzt unser Quantum Break Time RushHeld Jack einige Zeit-Kräfte. Mithilfe dieser Fähigkeiten können wir den Fluss der Zeit stoppen und beispielsweise Strecken zurücklegen, bevor die Gegner reagieren können. Danach folgt ein paar Sekunden eine Art Zeitlupenmodus, die uns Zeit zum zielen lässt. Apropos „anvisieren“ – Wir müssen um auf Feinde schießen zu können, egal in welcher taktischen Position wir uns befinden, diese vorher anvisieren. Ich finde es schade, dass ich mit Jack nicht aus der Deckung, ohne die Gegner vorher anvisieren zu müssen, schießen kann. Letztendlich sind die Zeit-Kräfte nicht nur hilfreich, sondern lassen auch jeden Kampf cineastisch wirken. Wir laufen herum, frieren einen Soldaten ein, feuern ein paar Kugeln hinterher und beschleunigen danach gleich wieder. Solche Choreographien will man zukünftig nicht mehr in Spielen missen. Die Kämpfe sind zumindest in der mittleren Schwierigkeitsstufe fair und die Gegner agieren meisten nachvollziehbar sowie intelligent.

Remedy Entertainment benutzt, um dem Spiel einen filmischen Touch zu verleihen, einen körnigen Filter. Diese Filter ist nicht direkt merkbar, aber dennoch etwas gewöhnungsbedürftig. Bei Quantum Break merkt man, dass es lange in der EntwicklungQuantum Break Sunrise war und sich die Entwickler, wie auch bei Max Payne sowie Alan Wake, sehr viel mühe gegeben haben, um uns Spielern eine toll inszenierte Geschichte zu liefern. Das Spiel strotzt nur so vor Partikel- und Lichteffekten und die Texturen haben ebenfalls auf der Konsole eine gute Auflösung. Sicherlich wird die PC-Version sowohl grafisch hübscher aussehen, als auch eine höhere Auflösung bieten (auf der Xbox One bietet das Spiel lediglich eine Auflösung von 720p), aber selten habe ich so ein schönes Spiel auf der Konsole gesehen. Quantum Break ist sicherlich keine High-End-Tech-Demo, aber der visuelle Charme, vor allem die zeitlichen Anomalien, sind auf jeden Fall ein Highlight.

Spiel und Serie zugleich

Die Geschichte in Quantum Break ist sehr ausgefeilt und trotz vieler Wendungen, bleibt diese für den Spieler jederzeit nachvollziehbar. Die Handlung scheint Remedy Entertainment sehr wichtig zu sein, da das Spiel mehrere Stunden an gefilmten Videomaterial in der Form einer Serie bietet. Jedes der insgesamt fünf Kapitel spielt sich vom Ablauf her stets gleich. Zuerst hat Jack Joyce seinen großen Auftritt und danach Quantum Break Shawnschlägt für Paul Serene die große Stunde (ja diesen spielen wir ebenfalls – zumindest für kurze Zeit). Am Ende eines jeden Aktes muss sich Paul (also wir), für den weiteren Verlauf der Geschichte entscheiden. Zur Auswahl gibt es zwei Zukunftsvarianten, welche zwar kurz aber toll inszeniert dargestellt werden. Haben wir uns für eine Variante entschieden, dann können wir unser Gamepad zur Seite legen und eine 20 minütige Folge der Serie anschauen. Qualitativ befindet sich die Serie im oberen Mittelfeld, jedoch ist der hohe Aufwand und die gute schauspielerische Leistung der Darsteller letztendlich ausschlaggebender. Insgesamt wurden 40 unterschiedliche Folgen gedreht, um ja auch alle Entscheidungen der Knotenpunkte abzudecken. Die Entscheidungen von Paul Serene haben nicht nur Auswirkungen auf die Folgen der Serie selbst, sondern auch auf den weitern Spielverlauf. Zwar läuft, egal welche Entscheidungen man trifft, jeder Weg auf ein finales sowie gleiches Ende hinaus, aber durch die kleineren Abweichungen im Spiel und in der Serie steigt der Wiederspielwert enorm. Unterm Strich finde ich diese Kombination aus Spiel und Serie eine gelungene Mischung die Remedy für uns zusammen gemixt hat.

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Quantum Break
Quantum Break Packshot Wertung der Redaktion:

88/100

  • Publisher: Microsoft Studios
  • Getestet auf: Xbox One
  • auch für: Windows 10 PC
  • Preis: 69,99 €

 

 

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27/30 Technik + tolle Grafik
+ cineastische Inszenierung
+ Zwischensequenzen
+ Umgebungsdetails
+ körniger Filter
+ Partikel- und Lichteffekte
- Auflösung nur in 720p
- einige Ruckler
- über 70 GB an Filmmaterial
26/30 Umfang + 5 Akte
+ Preis / Leistung
+ spannende Geschichte
+ eigens produzierte Serie
- kein Scharfschützengewehr
- mehr Waffen wären wünschenswert
- kein Multiplayer
28/30 Gameplay + Hoher Wiederspielwert
+ Gute Fairness auf „Normal“
+ Zeit-Kräfte schnell erlernbar
+ sinnvolle Tastenbelegung
- Schwierigkeitsstufe „Schwer“ teilweise unfair
- Schießen nur mit anvisieren
7/10 Spezifisch + 40 unterschiedliche Varianten der Episoden
+ gratis PC-Version
- gute Internetleitung für das streamen der Serie notwendig

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[wptouch target=“mobile“]Die Wertung kann nur auf einem PC oder Tablet gelesen werden.
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Fazit:

Quantum Break ist ein typisches Third-Person-Spiel aus dem Hause Remedy, jedoch hätte ich nicht gedacht, so ein mutiges Projekt von Microsoft zu sehen. Mutig ist es deshalb, weil heutzutage die Großkonzerne eher versuchen auf der sicheren Seite zu bleiben und somit bleibt wenig Platz für Experimente. Selbst die komplexe und lineare Geschichte, die aber zu jeder Zeit nachvollziehbar ist, gehört ebenfalls nicht zum Trend der Branche. Die Story in Quantum Break ist von Anfang an spannend, benötigt jedoch einige Zeit um richtig in Fahrt zu kommen. Qualitativ befindet sich die Serie im oberen Mittelfeld, dennoch ist der hohe Aufwand und die gute schauspielerische Leistung der Darsteller letztendlich ausschlaggebender. Die Entscheidungen des Antagonisten Paul Serene wirken sich nicht nur auf das Spiel aus, sondern ebenfalls auf die Serie. Quantum Break spielt sich wie ein klassisches lineares Old-School-Actionspiel, indem wir die Charaktere aus der Third-Person-Perspektive steuern. Selten habe ich so ein schönes Spiel auf der Xbox One gesehen wie Quantum Break. Das Spiel läuft zwar nur mit einer Auflösung von 720p, aber durch seinen visuellen Charme, die vielen Effekte und die coolen Zeit-Kräfte, ist es definitiv ein diesjähriges Highlight der Xbox One.

So testen Wir

 

Philipp Ondracek
Meine erste Konsole war ein SNES aus dem Hause Nintendo. Damals passierte folgendes, ich verliebte mich in Videospiele. Seitdem lässt mich das Medium nicht mehr los und aus der anfänglichen Liebe wurde eine Leidenschaft. Bis heute hat sich diese Lebenseinstellung nicht geändert. Mein Herz gehört auf ewig Mario und dem Masterchief. Diese Spiele haben mich viele Stunden gekostet, welche ich jederzeit wieder opfern werde.

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