Steep

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Ubisoft hat auf der letzten E3 in Los Angeles ein neues Extremsportspiel mit dem Namen „Steep“ vorgestellt. Nur wenige wussten im Vorfeld, dass ein solches Spiel überhaupt angekündigt wird. Eine neue Marke von Ubisoft und noch dazu ein Nischenspiel? Ich war sehr überrascht, aber zugleich auch froh über diese Ankündigung, denn schon lange hat es ein solches Spiel nicht mehr gegeben. In Steep suchen wir als Extremsportler die besten Spots in den Alpen, um mit dem Snowboard, Ski, Wingsuit oder Paraglide-Schirm die coolsten Stunts hinzubekommen. Ob das Extremsportspiel „Steep“ wirklich überzeugen kann und Ubisoft diese Marke dauerhaft in ihr Sortiment etablieren kann, verrät euch dieses Review.

Die totale Freiheit

Das Gefühl der Freiheit. Freiheit ist ein sehr wichtiger Punkt im Extremsportspiel „Steep“. Dieses Gefühl ist das Ziel eines jeden Freerider und das war auch die merkbare Quelle der steepInspiration der Entwickler. Das Studio „Ubisoft Annecy“, welches nur 30 Kilometer vom Mont Blanc entfernt liegt, legte bei der Entwicklung sehr viel Wert darauf, dass der Spieler die Welt von Steep frei erkunden kann. Dies ist den Entwicklern auch gut gelungen. Ohne Ladezeit kann man nahtlos zwischen dem Spiel und der Übersichtskarte wechseln. Schade nur das die Übersichtskarte der Alpen relativ detailarm ausgefallen ist. Die Karte ist minimalistisch und die Texturen wirken verwaschen. Das ist anscheinend eine Notwendigkeit, da sonst der Wechsel zwischen dem Spiel und der Übersichtskarte durch eine kurze Ladezeit unterbrochen werden würde. Eine Tatsache die ich aber gerne hinnehme, um auf Ladezeiten zu verzichten. Dennoch muss ich ein Lob an die Entwickler aussprechen, da die Grafik der Open-World-Landschaften und die Performance sehr ordentlich sind. Schönere und authentischere Alpen hab ich selten in einem Spiel erlebt, die zudem noch komplett befahrbar sind.

Die Alpen, die das Setting von Steep bilden, liegen im Grenzgebiet zwischen den vier Ländern Österreich, Frankreich, Schweiz und Italien. Diese große Welt bietet eine Vielzahl von verschiedenen Regionen mit sehr unterschiedlichen Umgebungen. Um eine so große Spielumgebung zu erschaffen, haben die Entwickler spezielle Design-Tools (z.B. um Schneemengen auf den Bäumen und das Gefälle erfassen zu können) benutzt, um die Vielzahl der verschiedenen Oberflächen zu erstellen, auf die wir in Steep treffen. Sicher kann manch einer sagen das die Spielwelt ständig gleich aussieht, dennoch gibt es fein erkennbare Unterschiede. Auf unseren Touren treffen wir auf verschneite Gletscher, flache sowie steile Hänge (mit und ohne Vegetation), oder beispielsweise felsige gefährliche Schluchten. Nur leider gibt es keine wirklich wiedererkennbaren Punkte oder Sehenswürdigkeiten.

Was machen wir zuerst?

Das Tutorial nimmt uns nur ganz kurz an die Hand. Dabei wird die Steuerung, die Mechanik hinter dem Spiel und die unterschiedlichen Challenges erklärt. Nach der überstandenen Schulzeit, haben wir die komplette Freiheit. Eine Story sollte man in Steep nicht erwarten, da es eher ein Community-Spiel ist. Wir hätten uns dennoch zumindest eine kurze Story gewünscht, um mehr mit der Welt verschmelzen zu können. Freiheit – was jetzt? Sollen wir uns an densteep verschiedenen Wettbewerben versuchen, oder doch lieber die Gegend erkunden? Uns hat zuerst der Erkundungsdrang erfasst. Mit dem Fernglas können wir ganz simpel die Umgebung nach neuen Challenges und Drop-Zones absuchen, welche sofort auf der Übersichtskarte markiert werden und verfügbar sind. Selbstverständlich können wir auch unterwegs auf weitere Challenges und Drop-Zones treffen, doch dafür müssen wir die große Spielwelt erkunden.

Ein Beispiel gefällig? Mit dem Fernglas erspähen wir eine coole Stelle für eine Abfahrt, aber leider liegt der nächste Spawnpunkt etwas weiter weg. Ok. Wir beschließen doch bei diesem Punkt zu Spawnen und den restlichen Weg dorthin zu marschieren. Doch zuvor setzen wir an unserer gewünschten Stelle eine Flagge, um die scheinbar coole Abfahrtsstelle erneut zu finden. Gemütlich stapfen wir durch den Schnee und genießen dabei die schöne Abenddämmerung, als plötzlich eine neue Challenge erscheint. Schnell war das Reiseziel vergessen und wir fanden uns in der soeben gefundenen Challenge wieder. So schnell kann es in Steep gehen.

Sportarten, Stile, Challenges und die Community

In Steep versuchen wir ständig unseren Ruf zu verbessern und einer der besten steepExtremsportler zu werden. Dafür stehen uns sechs verschiedene Spielstile zur Verfügung – Entdecker, Freerider, Knochensammler, Freestyler, Extrem-Fahrer und Pro-Fahrer. Die verschiedenen Challenges sind mit diesen Spielstilen verknüpft, damit wir uns beweisen und den Ruf verbessern können. Durch jede Aktivität im Spiel bekommen wir Erfahrungspunkte, steigen im Level auf, schalten dabei coole Klamotten sowie Equipment frei und können an neueren Challenges teilnehmen, welche zuvor gesperrt waren. Leider hat das Equipment und die Kleidung keine Auswirkung auf das Gameplay. Hier würden wir uns eine Spur mehr Simulation wünschen.

In Steep haben wir die Möglichkeit aus vier Sportarten auszuwählen und diese nach Belieben zu kombinieren – Skifahren, Snowboarding, Wingsuit und Paragliding. Sobald wir auf der Piste stillstehen, können wir mithilfe eines Auswahlrades zu einer anderen Sportart wechseln. Das Studio „Ubisoft Annecy“ hat sich dazu entschieden, eine ausgeglichene Erfahrung mit zwei bodengebundenen Sportarten und zwei Flugsportarten zu bieten.

Ski und Snowboard steuern sich sehr eingängig sowie simpel. Mit der rechten Schultertaste (R2) springen wir von Schanzen und Abhängen. In der Luft können wir uns mithilfe der beiden Sticks drehen und Saltos sowie Flips produzieren. Drücken wir dabei erneutsteep „R2“, führen wir zusätzlich zum Trick, noch einen Grab aus. Mit etwas Übung und Geduld, gehen die wenigen Tricks gut von der Hand, trotz der etwas trägen Steuerung. Der Paraglider steuert sich etwas anspruchsvoller, da wir hier ein wenig auf die Luftströmungen achten müssen. Am schwierigsten aus allen verfügbaren Disziplinen ist der Wingsuit. Wer schon immer einmal gerne wissen wollte, wie sich ein richtiger Adrenalinkick der Extremsportler anfühlt, der sollte diese Sportart unbedingt ausprobieren. Hier braucht es etwas mehr Übung, bis man die richtige Balance aus Höhe und Schnelligkeit gefunden hat, um die verschiedenen Challenges bestehen zu können.

Ist „Steep“ nun eine Simulation oder Arcade? Das Spiel kombiniert hierbei den Tiefgang einer Simulation mit einer leicht zu erlernenden Steuerung. Dadurch entwickeln wir steepschnell ein Gefühl für das Spiel und können früh Erfolge feiern. Die Challenges finden wir recht abwechslungsreich. Neben dem klassischen Checkpointrennen gibt es Trick-Wettbewerbe, Contests (z.B. in denen der beste Sturz gewinnt) und Nebenaufgaben (durch Löcher in einer Felswand fliegen). Die Challenges machen sehr viel Spaß, welche teilweise aber auch richtig schwierig sind. Mehrmaliges Neustarten des Wettbewerbs durch das drücken von „Y“ war keine Seltenheit.

Die Community nimmt in Steep und für die Entwickler eine ganz essentielle Rolle ein. Zusätzlich zu den vorhandenen Challenges, können Spieler eigene Wettbewerbe erstellensteep-4 und mit Freunden sowie Mitspielern teilen. Eine zweite tolle Möglichkeit für die Community, ist das erstellen und teilen von Videos. Mithilfe der einfach zu bedienenden Video-Tools können wir unsere letzte Strecke erneut ansehen, zwischen verschiedenen Kamera-Perspektiven umschalten und zahlreiche Effekte verwenden (z.B. Slow Motion). Nach der kurzen und einfachen Bearbeitung können wir unsere Videos direkt in den sozialen Netzen teilen. Treffen wir im Spiel auf andere Spieler, können wir diese durch einen Knopfdruck in unser Team einladen und gemeinsam Abenteuer erleben. Man sollte jedoch nicht allzu lange mit der Einladung warten, da sonst der Spieler nach einer gewissen Distanz verschwindet. Je mehr sich die Community in das Spiel integriert (z.B. Challenges erstellen), desto länger wird das Spiel für alle Spaß machen.

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Steep
steep-pack-shot Wertung der Redaktion: 

81/100

  • Publisher: Ubisoft
  • Getestet auf: Xbox One
  • auch für: PS4 und PC
  • Preis: 64,99€

 

 

 
26/30 Technik + hübsche Grafik
+ Synchronisierung
+ Soundtrack
+ kaum Ladezeiten
+ Performance
- detailarme Oberflächenkarte
23/30 Umfang + Große Spielwelt
+ vier Sportarten
+ gratis DLC (kanadische Berge)
+ viele Wettbewerbe
+ unterschiedliche Regionen
+ Community gut integriert
- leider wenige Tricks
- wenige Sehenswürdigkeiten
- keine richtige Story
26/30 Gameplay + Hoher Wiederspielwert
+ Gute Fairness
+ gutes Tutorial
+ motivierendes Levelsystem
+ einfache Steuerung
+ Arcade und Simulation
- etwas träge Steuerung
- keine Auswirkung vom Equipment und Kleidung
6/10 Spezifisch + Große Auswahl an Equipment und Kleidung 
+ Challenge- und Video-Tools
- Preis zu hoch

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[wptouch target=“mobile“]Die Wertung kann nur auf einem PC oder Tablet gelesen werden.
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Fazit:

[rating itemreviewed=“Steep“ rating=“81″ reviewer=“Philipp Ondracek“ dtreviewed=“04.12.2016″ best=“100″ worst=“0″]

Als Ubisoft auf der E3 2016 in Los Angeles das Nischenspiel Steep vorgestellt hat, war ich überrascht aber auch glücklich. Die Freiheit ist ein sehr wichtiger Punkt im Extremsportspiel „Steep“. Die Alpen, welche die Spielwelt bilden, liegen im Grenzgebiet zwischen den vier Ländern Österreich, Frankreich, Schweiz und Italien. Die Grafik ist sehr hübsch, doch die Übersichtskarte ist leider zu detailarm ausgefallen. Vielleicht schafft ein zukünftiger Patch Abhilfe. Diese große Welt können wir entweder per Challenges, oder zu Fuß zu erkunden. Nur das Tutorial nimmt euch für eine kurze Zeit an die Hand. Danach könnt ihr euch austoben, wie es euch beliebt und dabei euren eigenen Spielstil finden. Wir haben die Möglichkeit aus vier Sportarten auszuwählen und diese nach Lust und Laune zu kombinieren – Skifahren, Snowboarding, Wingsuit und Paragliding. Die Steuerung ist etwas träge, jedoch leicht zu erlernen. Das Spiel kombiniert den Tiefgang einer Simulation mit einer leicht zu erlernenden Steuerung, sodass jeder schnell Erfolge feiern kann. Die Community nimmt in Steep eine ganz essentielle Rolle ein. Mithilfe von Tools kann man schnell eigene Challenges sowie Videos erstellen und teilen. Je mehr sich die Community in das Spiel integriert (z.B. Challenges erstellt), desto länger wird das Spiel für alle Spaß machen. Steep ist ein gelungenes Extremsportspiel und definitiv einen Blick wert.

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Philipp Ondracek
Meine erste Konsole war ein SNES aus dem Hause Nintendo. Damals passierte folgendes, ich verliebte mich in Videospiele. Seitdem lässt mich das Medium nicht mehr los und aus der anfänglichen Liebe wurde eine Leidenschaft. Bis heute hat sich diese Lebenseinstellung nicht geändert. Mein Herz gehört auf ewig Mario und dem Masterchief. Diese Spiele haben mich viele Stunden gekostet, welche ich jederzeit wieder opfern werde.

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