Xenoblade Chronicles X

-

In einer nicht allzu fernen Zukunft bekämpfen sich zwei Alienvölker in Nähe unseres blauen Planeten und zerstören unterdessen den Großteil unserer Welt. Ein kleiner Teil der Zivilisation kann sich rechtzeitig in den Weltraum in Sicherheit bringen, doch verfolgt von feindlich gesinnten Raumschiffen wird auch die Mehrheit dieser Weltraumkolonien vernichtet. Mittels einer Bruchlandung rettet sich eines der Schiffe unfreiwillig auf den Lebens bedrohlichen Planeten Mira. Bei dem Eintritt in die Atmosphäre wird das Raumschiff in mehrere Teile gespalten. Allerdings landet die Wohneinheit beinahe unversehrt, während viele Schlafeinheiten, in denen sich Bewohner und auch euer Charakter in einem Cryoschlaf befinden, in der fremden Welt verstreut werden.

wiiu_xbcx_screenshot_xenobladechroniclesx_scrn_046Wenige Wochen sind seit dem Absturz vergangen. Ihr wacht beinahe erinnerungslos aus eurer Schlafstatis auf, nachdem euch eure Retterin Emma gefunden hat. Sofort gilt es die nähere Umgebung mit der neuen Gefährtin zu erkunden. Hierbei bestreitet ihr eure ersten Kämpfe und könnt euch mit der Steuerung etwas vertraut machen bis ihr schließlich die Wohneinheit des Schiffes und eure neue Heimatstadt New Los Angeles zum ersten Mal aus der Ferne betrachten könnt. Primoria, das erste Gebiet in Xenoblade Chronicles X, ist riesig und von diversen Kreaturen bevölkert. Beindruckt erkennt man schon aus der Ferne gigantische Lebewesen, die an langhalsige Sauropoden aus der Dinosaurier-Ära erinnern. Während der friedliche Gigant aus einem See trinkt, befinden sich einige viel kleinere Säugetiere in dessen Schatten und genießen offenbar den Schutz, indem sie sich selbst ausruhen. Hinter dem See befinden sich nicht nur Berge und Täler, sondern auch andere gigantische Gebilde aus Stein. Der erste Ausflug in Primoria fühlt sich beeindruckend an, vor allem in dem Bewusstsein, dass es grundsätzlich keine Einschränkungen gibt, und man alles was man sieht, auch erkundet werden kann. Dabei ist Primoria nur eines von fünf gigantischen Gebieten, die sich alle durch ihre Flora und Faune stark voneinander unterscheiden. Die Welt von Xenoblade Chronicles X ist weder trist noch kahl, sondern wirkt vielseitig und lebendig. So gibt es nicht nur Sonnenschein und Regen, sondern kann man schon mal nachts eine Aurora Borealis bewundern, einen Meteorschauer erleben, muss vor Sandstürmen in Deckung gehen oder sehen wie elektromagnetische Stürme die Luft in Funken hüllen.

wiiu_xbcx_screenshot_xenobladechroniclesx_scrn_019Gerade anfangs ist es in Xenoblade Chronicles X nicht ungewöhnlich bei Kreaturen vorbeizulaufen, die dutzende Level über dem eigenen stehen. Viele davon sind friedlich, andere reagieren auf Geräusche oder attackieren wenn ihr im Blickfeld seit. Die Bereitschaft anzugreifen gilt grundsätzlich allerdings nicht nur für jene mit höherem Level, sondern auch für eine Vielzahl der Lebewesen auf Mira, egal ob es nun ein Jungtier eines eberartigen Wesens ist, das sich beweisen möchte, oder ein ausgewachsenes Raubtier, das einen als zukünftigen Frühstückssnack betrachtet. Doch wer endet schon gerne als Fast Food? So könnt ihr mit bis zu insgesamt drei weiteren Charakteren, die ihr im Verlauf des Spiels rekrutieren und austauschen könnt, miteinander kämpfen. Im Kampfsystem von Xenoblade Chronicles X hat jeder Charakter sowohl Autoangriffe mit Nahkampfwaffen wie Messer oder Schwerter und welche mit Fernkampfwaffen wie Rifles oder Rayguns. Neben den Standardangriffen, die automatisch geschehen, hat man noch regelmäßig die Möglichkeit sogenannte Arts, meist stärkere Angriffe mit zusätzlichen Effekten um den Gegner zu schwächen oder die eigene Truppe zu stärken, anzuwenden. Sobald ihr eine dieser Techniken anwendet, müsst ihr eine gewisse Zeit warten bis der Cooldown vorbei ist, um diese erneut auszuführen. Das grundsätzliche Kampfsystem von Xenoblade Chronicles X ist einfach zu verstehen, wird aber im Detail komplexer: So gibt es 14 verschiedene trainierbare Klassen mit jeweils unterschiedlichen Waffengattungen, die wiederrum eurem Charakter neue Arts verleihen. Waffen können unterschiedliche Attribute haben, sodass sie unterschiedliche Typus von Schaden wie zum Beispiel Laser oder Elektro anrichten, und jeder eurer Charakter kann bis zu vier verschiedene Fähigkeiten festlegen, die wiederum gewisse Attribute verbessern, und euer Charakter zum Beispiel mehr Laser-Schaden macht, oder Gegner bei einem Schlafangriff mehr Treffer benötigen bis sie wieder aufwachen. Viele Waffen und Rüstungen können darüber hinaus zusätzlich mit Edelsteinen aufgerüstet werden, um einem Charakter weitere Boni zu verleihen. Das Kampfsystem von Xenoblade Chronicles X macht Spaß und bleibt durch die unterschiedlichen Möglichkeiten abwechslungsreich.

Im Skell unterwegs

wii-u_xcx_screenshot_xenobladechrx_scrn_003Die Monster in Xenoblade Chronicles X wirken später um einige Schuhgrößen kleiner und die Kontigente rücken etwas zusammen, sobald man ein Skell, einen pilotierbaren Mecha, sein Eigen nennen kann. Per Knopfdruck kann sich dieser in ein Motorradähnliches Gefährt verwandeln, und verfügt später sogar über die Fähigkeit zu fliegen. Skells dienen nicht nur zur Fortbewegung, sondern können auch zum Kämpfen verwendet werden. Grundsätzlich ist das Kampfsystem mit einem Skell ähnlich wie im restlichen Spiel, so habt ihr auch in den Mechs ebenso zwei verschiedene Autoangriffe und diverse Arts, die durch diverse Waffen angepasst werden können. Laut den Entwicklern soll es zumindest 30 Stunden dauern, bis man endlich die ersten Schritte im Mecha gehen kann, für diesen Test hat es sogar 20 Stunden länger gedauert: Denn nicht nur Mira ist groß, sondern auch die Beschäftigungsmöglichkeiten neben den Hauptquests sind mannigfaltig und zahlreich vorhanden.

wii-u_xcx_screenshot_xenobladechrx_scrn_015Sidequests und Nebenhandlungen warten an allen Ecken und Enden. Schon in Xenoblade Chronicles für die Wii musste man meist bestimmte Kreaturen jagen, oder Objekte sammeln, in Xenoblade Chronicles X wurde die Übersicht der Missionen etwas vereinfacht, außerdem wird bei vielen Missionen das genaue Ziel angezeigt, was diverse Aufgaben erleichtert und den Spielspaß erhöht. Ein Monster-Kompendium, ein weiteres nützliches Feature, bietet zusätzlich eine Übersicht über alle besiegten Monster inklusive dem Aussehen und alle Items, die man bisher von diesen erhalten hat. Viele Bewohner von Mira haben Probleme und so kann es schon mal vorkommen, dass man einer heiratswilligen Person Perlen besorgen muss, oder eine verirrte Katze seinen verzweifelten Besitzer zurückbringen muss. Als Belohnung für das Erfüllen von Aufgaben warten meist verschiedenste Belohnungen, wie Erfahrung, Geld, Items oder BLADE-Punkte. BLADE, Akronym für Builders of the Legacy After the Destruction of Earth, ist die Organisation, der ihr euch schon relativ zu Beginn des Spieles anschließt und der Rang innerhalb der Gruppe bestimmt manche Fähigkeiten und die Möglichkeit der individuellen Gestaltung eurer Unterkunft. Als Mitglied von BLADE könnt ihr euch entscheiden wie ihr am besten eurer Kolonie helfen wollt. Es gibt verschiedene Rollen, die ihr in Xenoblade Chronicles X einnehmen könnt: Als Pathfinder gilt es neue Gegenden zu erkunden und an bestimmten Stellen Proben zu installieren, durch die man Informationen über die Umgebung erhält, als Interceptor wollt ihr vor allem New Los Angeles vor Monstern beschützen. Insgesamt gibt es 8 unterschiedliche Divisionen, aber ihr seid mit euren Handlungsmöglichkeiten nicht eingeschränkt, auch wenn ihr euch für eine entscheidet. Zusätzlich habt ihr jederzeit die Möglichkeit eure Division zu wechseln, solltet ihr dies wollen. Auf dem Planeten Mira gibt es viel zu tun, und so ist es kein Wunder, dass das Erreichen einer Spielzeit von über 100 Stunden kein Problem darstellen wird.

Technik und Onlinefunktionen

wiiu_xbcx_screenshot_xenobladechroniclesx_scrn_004Xenoblade Chronicles X sticht vor allem durch das bereits vorher beschriebene Spieldesign hervor. Während die Grafiken selbst nicht der neueste Stand der Technik sind, und auch die Mimik der Charaktere zu wenig vorhanden ist, kann die Gestaltung des Planeten Mira einiges wett machen. Die Auswahl der Songs im Spiel ist gelungen, und die Melodien verändern sich zum Beispiel beim Wechsel zwischen Tag und Nacht. Größtes Manko ist hierbei dass die Lautstärke der Musik bei Dialogen nicht reduziert zu werden scheint, und einem somit das Verstehen der Dialoge ohne das Einschalten von Untertiteln schwer fällt. In den Einstellungen gibt es zwar viele Möglichkeiten das eigene Spiel anzupassen, eine Bearbeitung des Sounds oder Dialoge sucht man allerdings vergeblich. Ebenso schade ist, dass der selbst erstellte Charakter keine eigene Sprachausgabe außerhalb von Kämpfen besitzt. So hat man zwar beim Kreieren die Möglichkeit einen Synchronsprecher auszuwählen, doch der Charakter bleibt innerhalb von Dialogen stumm. Einen positiven Eindruck machen die Onlinefunktionen des Spiels: So könnt ihr euch vor dem Start jedes Spieles entscheiden, welcher Squad ihr beitreten wollt, je nachdem könnt ihr Xenoblade Chronicles X dann alleine oder im Multiplayer erleben und Freunde hinzufügen. Innerhalb einer Squad könnt ihr verschiedene Missionen erledigen, wie das Besiegen eines bestimmten Bosses, um Belohnungen zu erhalten. Spielt ihr alleine, werden euch auf eurem Weg trotzdem immer wieder Spieleravatare über den Weg laufen, die ihr rekrutieren und temporär in euer Team aufnehmen könnt. Die Onlinefunktionalitäten von Xenoblade Chronicles X machen insgesamt einen hervorragenden Eindruck und bereichern das Spielerlebnis.

[wptouch target=“non-mobile“]

Xenoblade Chronicles X
Xenoblade Chronicles X Review Wertung der Redaktion: 

94/100

  • Publisher: Nintendo
  • Getestet auf: Wii U
  • Preis: 60€

 

 

 amazon_button
24/30 Technik + tolles Spielkonzept und Gamedesign
+ guter Soundtrack
+ lebendiger Planet mit Tag/Nacht Zyklus und verschiedensten Wetterbedingungen
- zu laute Musik während den Dialogen
- keine Synchronisation des Hauptcharakters
- Mimik der Charaktere nicht überzeugend
30/30 Umfang + gigantische Spielwelt
+ lange Spieldauer und Beschäftigungsmöglichkeiten
+ viele Nebenmissionen
+ Online-Funktionalitäten bereichern das Spiel
30/30 Gameplay + spannendes Kampfsystem
+ unterhaltsame Story

+ viel zu Entdecken
+ eine gute Mischung aus verschiedensten Aufgaben
10/10 Spezifisch + Skells machen Spaß
+ nette Features wie Monster-Enzyklopädie

[/wptouch]
[wptouch target=“mobile“]Die Wertung kann nur auf einem PC oder Tablet gelesen werden.
[/wptouch]
Fazit:

[rating itemreviewed=“Xenoblade Chronicles X“ rating=“94″ reviewer=“Florian Nichtawitz“ dtreviewed=“30.11.2015″ best=“100″ worst=“0″]
Xenoblade Chronicles X ist eine großartige Bereicherung für die Wii U. Die fantastische Spielwelt beeindruckt durch ihre Größe und den abwechslungsreichen Umgebungen, die Story schafft es bis zum Ende hin zu unterhalten und das Kampfsystem ist vom Grundprinzip simpel, schafft es aber im Detail zu überzeugen. Neben den Storymissionen gibt es unzählige Dinge, die man erledigen kann: Gerade das Erforschen der Spielwelt und das Entdecken neuer Umgebungen beschäftigt einen für viele Stunden, genauso wie die zahlreichen Nebenmissionen. Die Technik kann zum größten Teil überzeugen, so sind die vielen Songs gut und bieten auch einiges an Ohrwurmqualität, allerdings wird das Spielerlebnis durch den stummen Hauptcharakter und der zu lauten Musik während der Dialoge etwas getrübt. Der Gesamteindruck von Xenoblade Chronicles X überzeugt allerdings: Das Gameplay macht Spaß, der Umfang ist riesig und vom Spieldesign könnten sich andere Spiele eine Scheibe abschneiden. Solltet ihr noch keine Wii U besitzen, ist Xenoblade Chronicles X definitiv ein Kaufgrund dies nachzuholen.
[/rating]

 ►So testen Wir

 

Gastautor
Gastautoren haben die Möglichkeit eigene Beiträge auf unserer Homepage zu veröffentlichen. Bist du auch Spezialist in einem Gebiet und hast Interesse an einem Gastbeitrag auf ZATC? Dann schreib uns eine Mail mit deinen Wünschen.

Aktuelle Reviews

1 KOMMENTAR

Eine Antwort hinterlassen

Kommentar verfassen
Namen bitte hier eingeben