Battleborn

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Bestimmt haben sich schon viele gefragt wie sich League of Legends aus der Ego-Perspektive anfühlen würde (plus ein wenig aufgepeppte Grafik). Gearbox waren so freundlich genau diese Frage für uns zu beantworten. Ob euch die Antwort nun gefällt oder nicht könnt ihr ja gleich selbst entscheiden.

Man braucht nicht lange drum herumreden, Battleborn ist eindeutig dem erfolgreichen Free-to-play Titel League of Legends nachempfunden. Aber daran ist ja auch nichts verkehrt. Vielmehr stellt sich die Frage ob das Spielprinzip mit seinen Neuerungen sinnvoll für PS4 und Xbox One umgesetzt wurde. Zu meinem großen Bedauern wählten Gearbox für Battleborn nicht das Free-to-play Modell, sondern entschieden sich 60€ für den Titel zu verlangen. Das ist nicht deshalb schade, weil man jetzt etwas für den Titel bezahlen muss, sondern wegen der Anzahl der Spieler und der möglichen Lebensdauer des Games – immerhin ist es ein Online-Titel. Da Battleborn also auf eine längere Spielzeit und das „meistern“ einzelner Charaktere und Maps ausgelegt ist fiel eine Wertung auf kurze Zeit schwierig. Immerhin entfaltet Battleborn sein Potential erst nach und nach.

Du bist mein!

Grundsätzlich geht es in Battleborn Battleborn Reviewdarum, dass ihr euch einen oder mehrere Charaktere aussucht, mit denen ihr euch dann ins Gefecht werft und jedes Gefecht neu aufwertet. Jeder dieser Charaktere hat unterschiedliche Fähigkeiten, sowie Vor- und Nachteile, mit denen ihr zurande kommen müsst. Insgesamt gibt es 20 davon, von denen sind aber nur 5 von Anfang an freigeschaltet. Den Rest müsst ihr euch über Herausforderungen verdienen. Aber die Arbeit lohnt sich, vor allem, weil es meistens recht schnell geht. Hab ihr dann Zugriff auf einen neuen Kämpfer solltet ihr ihn auch gleich ausprobieren. Zwar ist es sinnvoll sich mit einem Kämpfer speziell anzufreunden, damit ihr diesen auch wirklich gut beherrscht, aber im PvP kann es vorkommen, dass dieser schon besetzt ist und ihr daher auf eure zweite Wahl zurückgreifen müsst. Für die Charaktere selbst können dann noch Level erspielt werden, die zusätzliche Fähigkeiten zur Auswahl während den Missionen möglich machen. Dazu kommen noch Charakter-Skins, die jedoch nicht mehr sind, als eine ein Färbung der Figur und ihrer Kleidung.

Battleborn Review

Neben den Charakteren können noch Verbesserungen freigespielt werden, von denen es eine unüberschaubare Menge gibt. Von diesen wählt ihr drei aus und packt sie in eine eurer Klassen, die ihr am Anfang jeder Runde auswählen könnt. Diese bieten zusätzliche Vorteile, wie Bonusschaden oder Geschwindigkeit, müssen aber erst innerhalb der Runde gekauft werden. Dafür braucht es die allgemeine Währung im Spiel, die ihr einfach in der Umgebung aufsammelt oder von Gegnern bekommt. Insgesamt wird Neulingen damit aber der Einstieg erschwert. Immerhin muss man seine ersten Spiele völlig ahnungslos und ohne tatsächliche Verbesserungen bestreiten. Neben den Klassen-Vorteilen lassen sich damit auch noch prima Geschütze usw. bauen. Auch wenn die Teile nicht ganz billig sind und daher überlegt eingesetzt werden sollten.

Das hat ´ne Story?

Ohja, in Battleborn gibt es auch einen Story-Modus. Dieser folgt aber keiner wirklichen Geschichte, sondern besteht aus acht Missionen, in denen ihr ein Gebiet abgeht, in dem es Gegner zu töten, böse Sachen zu zerstören und gute Sachen zu beschützen gilt. Zwar wechseln sich diese Aufgaben innerhalb der Missionen öfters ab, insgesamt sind sie sich doch sehr ähnlich. Dank mehrerer Bonusleben und vier Online-Gefährten gestalten sich die Aufgaben nicht allzu schwierig, es sei denn einer oder mehrere Spieler verlassen die Mission. Leider kommt dies viel zu oft vor, da die Spieler scheinbar mit der Mission (die per Abstimmung gewählt wird) oder mit ihren Kammeraden nicht zufrieden sind und auch keinerlei Nachteile durch einen frühzeitigen Missionsabbruch entstehen – zumindeBattleborn Reviewst nicht für die, die der Mission den Rücken gekehrt haben. Alle anderen müssen dagegen tapfer weiterkämpfen, wenn auch mit einem Spieler weniger. Gerade bei Beschützer-Aufgaben kann das sehr lästig sein. Merkwürdigerweise schaltet man die anfangs erwähnten Verbesserungen nur im Story-Modus frei, weshalb man ihn nicht ganz auslassen sollte.

Auf ins Getümmel

Der wirkliche Fokus des Titels liegt aber auf dem PvP-Modus, in dem ihr aus drei Spielmodi wählen könnt. Jeder dieser Modi hat dann noch zwei eigene Maps – das macht insgesamt sechs Maps. Zum Glück sind die Charaktere sehr unterschiedlich zu spielen und die Möglichkeiten zur spielerischen Steigerung recht groß, denn die Map-und Modus-Auswahl ist es nicht. Egal welchen der drei Modi ihr wählt, es geht immer um euch und euer Team bzw. wie gut die einzelnen Spieler mit ihren Charakteren umgehen können. Ob ihr jetzt Punkte einnehmen und verteidigen, die gegnerische Basis erobern oder eure Heerscharen kleiner Kämpfer an die Front begleiten müsst, das Prinzip bleibt das gleiche: ihr müsst die feindlichen Helden umhauen, damit diese kurzzeitig nicht ins Kampfgeschehen eingreifen können und ihr zusätzlich noch Erfahrungspunkte bekommt. Je nach Modi oder Spieler-Skills dauern die Runden dann 10 bis 30 Minuten. Allerdings verschwinden manche Mitspieler schon vorzeitig, wenn sich die Runde nicht nach ihren Vorstellungen entwickelt.

Obwohl der PvP-Modus sehr Battleborn Reviewspaßig und voller bunter Effekte ist, hat er noch mit ein paar Schwierigkeiten zu kämpfen. Zum einen seien hier Balancing-Probleme genannt, die mit der Zeit allerdings ausgemerzt werden dürften. Schwerwiegender ist daher die Tatsache, dass die Kämpfe sehr unübersichtlich sind und oft in einem ziellosen herumballern und prügeln enden. Das macht den eigenen Tod nicht immer nachvollziehbar. Ebenso wenig, wie es nicht nachvollziehbar ist, dass die Wartezeiten zwischen den Spielen (von der Spielersuche bis zum ersten Kampfgeschehen) mehrere Minuten brauchen können. Hier sind 90Sekunden für die Charakterauswahl und eine Erklärung des Spielmodus zu Beginn jeder Runde einfach zu viel. Hoffentlich wird hier noch nachgebessert.

Update: Mit dem Release des Konkurenten Overwatch ist der Preis von Battleborn auf 45,99€ für PS4, 39,99€ für Xbox One und 29,99€ für PC gefallen.

 

Battleborn
Wertung der Redaktion:

74/100

  • Publisher: 2K
  • Getestet auf: PS4
  • auch für: Xbox One, PC
  • Preis: 45,99 €

 

 

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23/30 Technik + Effektreich
+ Flüssige Online-Matches
+ Zweckmäßige Grafik
- Manchmal optisch überladen
- Lange Wartezeiten
22/30 Umfang + 20 unterschiedliche Charaktere
+ Story-Modus
+ Laufende Updates
+ Unzählige Verbesserungen
- Nur sechs Maps
- 3 Spiel-Modi
- Skins nur Farben
25/30 Gameplay + Schnelles Gameplay
+ Lange Spieldauer
+ Leicht zu lernen, schwer zu meistern
+ Fern- und Nahkampf
- Balancing-Probleme

- Unübersichtlich

4/10 Spezifisch +  Witzige Inszenierung
- Missionsabbruch anderer Spieler
- Wiederholende Erklärungen

Fazit:

Battleborn spielt sich wie League of Legends, nur aus der Ego-Perspektive. Dadurch ergeben sich leider einige Schwierigkeiten in der Übersichtlichkeit der Kämpfe. Dennoch weiß das Spielprinzip zu unterhalten. Es kann allerdings dauern, bis man wirklich in das Spiel gefunden hat. Immerhin gibt es 20 Charaktere, von denen die meisten erst freigeschaltet werden müssen und unzählige Verbesserungen. Hier die richtige Kombination für sich selbst zu finden dauert schon eine Weile. Da kann es gut passieren, dass einem die 3 Spiel-Modi auf den 6 Maps etwas eintönig erscheinen. Der Story-Modus, wenn man das so nennen kann, bietet Abwechslung. Leider sind die Missionen etwas eintönig. Außerdem verlassen zu viele Spieler die Missionen, da es keinerlei Nachteile für den Abbruch gibt.

[rating itemreviewed=“Battleborn“ Rating=“74″ reviewer=“Niels Cimpa“ dtreviewed=“29.05.2016″ best=“100″ worst=“0″]

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So testen Wir

 

Niels Cimpa
Seltsamerweise (und entgegen meiner Kollegen) habe ich spieltechnisch den PC nie wirklich für mich entdecken können. Lediglich Strategiespiele, vor allem die Total War Reihe, habe ich der Kontrolle einer Maus unterworfen. Natürlich war die Hardware eines neuen PCs in den letzten Jahren sehr verlocken, während die Konsolen mit ihren 512 MB RAM grafisch immer mehr ins Hintertreffen gerieten. Umso mehr erfreue ich mich nun an der PS4 und der Tatsache, dass ein Standard PC für mich völlig ausreicht.

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