Cities: Skylines

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Größer, Realer, Besser! So präsentiert sich Cities: Skylines und zeigt, wie eine Stadtbausimulation aussehen kann. Nach dem eher enttäuschenden Ergebnis vom letzten SimCity hat die Simulations-Community auf eine bessere Alternative gehofft, welche sie hier definitiv bekommt.

 

 

 

 

Doch warum ist es besser? Was macht Paradox Interactive besser als EA? Normalerweise versuche ich ja keine Parallelen zu anderen Spielen zu ziehen, aber in diesem Fall ist es einfach unvermeidlich. Cities: Skylines spielt sich wie eine klassische Städtebausimulation, bringt aber moderne Technik ein und verbindet beides zu einem tollen Spiel.

 

Aller Anfang ist schwer

2015-04-03_00001Wir starten in einem zunächst begrenzten Gebiet, welches ungefähr die Größe von den SimCity Gebieten hat. Eine Autobahnausfahrt ist das einzige, was in das Gebiet ragt und den Anschluss zum Rest der Welt bildet. Schon bei der ersten Straße können wir unser Stadtbild prägen. Dabei können wir Geraden, Kurven, oder individuelle Linien ziehen. Entlang neuen Straße legen wir fest, ob wir ein Wohn-, Gewerbe-, oder Industriegebiet in dem Bereich haben wollen. Dabei sollten Wohnungen niemals direkt neben Industriegebäuden stehen, da diese ordentlich viel Dreck produzieren. Außerdem müssen Gewerbe beliefert werden, weshalb es ratsam ist, diese in der Nähe von der Produktionsindustrie zu bauen.

Strom und Wasser sind natürlich ein Muss, andernfalls geht gar nichts. Setzen wir auf günstige Windkraft, oder doch lieber auf das effektivere Kohlekraftwerk? Das ist Geschmackssache, wobei wir schneller weitere Windräder bauen müssen, als ein weiteres Verbrennungskraftwerk. Natürlich muss der Strom auch zu den Gebäuden kommen. Dafür können wir die Stromleitungen nutzen, um Gebiete miteinander zu verbinden. Natürlich muss nicht jedes Gebäude einzeln angeschlossen werden, denn wenn eine Siedlung entsteht, reicht die Nähe der Gebäude schon aus, um die Nachbargebäude mit Strom zu versorgen.

2015-04-09_00005Beim Wasser müssen wir auf zwei Sachen achten: Frischwasser und Abwasser. Frischwasser bekommen wir aus Flüssen und Seen, über die Pumpstationen. Abwasser muss in die Flüsse abgeleitet werden. Pumpstationen sollten also Oberhalb des Abwasserausgangs liegen, sonst versorgen wir unsere Bewohner mit dreckigem Wasser, was sie krank macht.

 

Öffentliche Gebäude

2015-03-22_00006-2Langsam wächst unsere Stadt und wir schalten mehr Gebäude frei. Neben den ersten Schulen bauen wir auch eine Polizeiwache, Feuerwehr und ein Krankenhaus. Parks verschönern die Wohn- und Gewerbegebiete, was die Menschen glücklicher macht und den Grundstückswert anhebt. Der Verkehr wird langsam immer mehr. Lastwagen fahren zu den Industriegebieten und Lieferanten versorgen die Gewerbegebiete. Die Einwohner pendeln zwischen ihren Häusern, den Geschäften und dem Arbeitsplatz hin und her und langsam füllen sich die Parkplätze an den Straßenrändern. Ja, ihr habt richtig gehört: Parken. Was uns SimCity versprochen hat, macht Cities: Skylines wahr, denn wir können den gesamten Alltag jeder Person nachverfolgen. Bei mehreren Tausend Einwohnern ist dies zwar unnötig, aber interessant. Autos fahren nicht nur auf den Straßen, sondern werden auch am Straßenrand abgestellt, anstatt einfach zu verschwinden.

2015-04-09_00002Sollte der Verkehr zu stark zunehmen, macht es entweder Sinn die Straßen auszubauen, beziehungsweise umzugestalten, oder ein Nahverkehrsnetz aufzubauen. Nachdem ihr das Busdepot gebaut habt, könnt ihr selbst die Route der Busse festlegen. Dabei sollten diese nicht nur durch ein Gebiet fahren, sondern Wohnsiedlungen mit Gewerbe und Industrie verbinden. Erst so werden sie effektiv genutzt. Später kommen auch noch U-Bahnen, Züge, Schiffe und ein Flughafen dazu, wodurch wir den Verkehr stark dezimieren können.

Wem die Vorstadt-Optik mit der Zeit zu fade wird, kann später auch dicht besiedelte Gebiete bauen. Doch Vorsicht: Dichte Besiedelung, bringen auch dichten Verkehr mit sich! Hier und da ein Hochhausviertel ist meist gesünder für die Infrastruktur, als die ganze Stadt mit Hochbauten voll zu pflastern.

 

Straßen, Spezialisierungen und Viertel

2015-04-03_00002Schaut man sich die Rohstoffkarte an, sieht man, was das Erdreich zu bieten hat. Eisenerz und Rohöl können aus der Erde gefördert werden, Wälder können zu Forstgebieten gerodet werden und besonders mineralreiche Erde ist ein guter Platz für die Landwirtschaft. Wir können bestimmte Gebiete eingrenzen und festlegen, auf was sie sich spezialisieren sollen. Wollen wir zum Beispiel eine Erdölquelle anzapfen, bauen wir ein Industriegebiet darüber, grenzen das Gebiet ein und sagen dann, dass hier Öl gefördert werden soll. Existierende Gebäude werden automatisch abgerissen und neue Ölpumpen entstehen von alleine.

2015-03-22_00001Solche Gebiete sind klasse um die Wirtschaft anzukurbeln, aber auch, um das Aussehen der Stadt zu definieren. Manchmal liegen sie allerdings etwas abseits, oder außerhalb unserer Grenzen. Wir können standardmäßig bis zu neun weitere Flächen aufkaufen und so unsere Stadt vergrößern. Beim Bau der Straßen zu den Gebieten können wir kreativ sein, denn Brücken lassen sich sehr einfach und unkompliziert bauen. So können teils spektakuläre Autobahnauffahrten entstehen. Tunnel gibt es leider noch keine, sind aber laut Entwickler in Entwicklung.

 

Individuell dank Steam Workshop

2015-04-09_00006Cities: Skylines läuft nur in Kombination über Steam und das hat auch seinen Grund: Paradox Inceractive will den Spielern die Möglichkeit geben, eigene Modifikationen zu erstellen und zu präsentieren. Im Spiel selbst steht dafür auch ein eigener Kartenerstellmodus und ein Gebäude-Bearbeitungsmodus zur Verfügung. Aber auch andere Modifikationen, welche sich direkt auf das Spiel und nicht nur auf die Optik auswirken sind bereits erhältlich. Genau genommen über 27 000 verschiedene Mods könnt ihr bereits insgesamt herunterladen!

 

Was macht Cities: Skylines besser, als SimCity?

Wie bereits erwähnt, mag ich normalerweise keine Parallelen zu anderen Spiel ziehen. Doch in diese Fall muss ich es einfach. Nachdem SimCity nicht so gut war, wie erhofft, will Cities: Skylines definitiv dieses Defizit nachholen.

Die Verbesserungen in Übersicht:

  • Größere Karten – Auch wenn die Karten zu Beginn etwa gleich groß sind, ist das aufkaufen der Umgebung bei Cities: Skylines ein wahrer Segen
  • Weniger Verkehrsprobleme – Nicht problemlos, aber lösbar
  • Keine künstlichen Versuche Probleme zu kaschieren – Ja, ich rede vom Future AddOn von SimCity
  • Besserer Nahverkehr  – U-Bahnen und planbare Buslinien
  • Realistischer – Fängt bei Kleinigkeiten an, wie zum Beispiel die an der Straße parkende Autos
  • Gesetze und Richtlinien für Einwohner – Das hat mir persönlich bei SimCity echt gefehlt
  • Leichter zu bauende Straßensysteme – Spricht für sich selbst
  • Mod Unterstützung – Natürlich ist auch viel Müll im Steam Workshop, aber auch sehr viel sinnvolles
  • Bessere Industriezweige – Ein Gebiet zu zuteilen fühlt sich besser an, als eine Förderungsanlage punktgenau platzieren zu müssen, um beste Leistung zu erhalten.

 

 

Cities: Skylines
600x Wertung der Redaktion:

91/100

  • Publisher: Paradox Interactive
  • Getestet auf: PC
  • Preis: 29,99€
  • Reviewed von: Roman Völkel

 

Am 3. April 2015

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18/20 Technik + Sehr gute Grafik
+ Sehr viele Details
+ Schön designte Welten
+ Schöne Effekte
+ Durchdachte Simulation
+ Guter, ruhiger Soundtrack
+ Schöne Wasserphysik
- Leichte Unschärfe in der Nähe
19/20 Umfang + Große Welten
+ Lange Spieldauer
+ Mod-Unterstützung
+ Freischaltbare Gebäude, Straßen, etc
+ Gutes Preis/Leistungsverhältnis
+ Ständig Updates und Verbesserungen
- Kein Tag/Nacht-Wechsel
19/20 Gameplay + Hoher Wiederspielwert
+ Kluge Simulation
+ Fordernde Balance, aber nicht zu schwer
+ Simples Spielprinzip
+ Verschiebbare öffentliche Gebäude
- Man vermisst ein wenig Abwechslung
35/40 Spezifisch + Große, realistische Städte (+10)
+ Viele baubare Spezialgebäude (+10)
+ Sehr einfacher, guter Straßenbau (+5)
+ Modifizierbar (+5)
+ Endlosspiel (+5)
- Teilweise zu einfach (-5)

Fazit:

[rating itemreviewed=“Cities: Skyline“ rating=“91″ reviewer=“Roman Völkel“ dtreviewed=“03.04.2015″ best=“100″ worst=“0″]

Mir hat Cities: Skylines richtig gut gefallen! Was heißt „hat“? Ich spiele es immer noch und werde damit so schnell nicht aufhören. Es ist gut durchdacht, spielt sich extrem gut und macht richtig Spaß. Es wirkt stark wie ein SimCity-Klon, allerdings die verbesserte Version. Die gesamte Stadt wirkt groß, lebendig und ist toll anzuschauen. Durch Mods lassen sich noch einige Funktionen freischalten, welche das Spielerlebnis perfektionieren. Wer von SimCity enttäuscht wurde und eine wesentlich bessere Stadtsimulation spielen möchte, der möge bitte unbedingt hier zugreifen!

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So testen Wir

 

Roman Völkel
Als Kind der 90er bin ich mit Videospielen aufgewachsen. Ich habe eine große Liebe zu Point'n'Click Adventures, Strategie- und Simulations-Spielen entwickelt. Es ist eine Leidenschaft, welche ich gerne nebenbei auslebe.

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