Dark Souls III

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Das fröhliche Sterben geht weiter!
Das ist wohl einer der Gedanken, die einem durch den Kopf schießen, wenn man an Dark Souls III aus dem Hause FROMSOFTWARE denkt. Nachdem Dark Souls II mit ein paar neuen Spielmechaniken aufgewartet und Bloodborne eine neue Herangehensweise an die Kampfthematik gewählt hat, stellt sich nun die Frage wie viel davon in Dark Souls III wieder zu finden ist. Ob der inzwischen vierte Teil der Souls Reihe die von vielen erhoffte Herausforderung à la Demon Souls oder Dark Souls I zurück bringt, erfahrt ihr in unserem Review!

Zuerst benötigt man jedoch einen Charakter. Wie gewohnt wählt man bei der Erstellung seines Spielercharakters von mehreren Klassen aus. Davon stehen zehn Möglichkeiten zur Verfügung. Wie schon in den Vorgängern wird jede Klasse durch ihre Werte beschrieben, die sich in Vitalität, Zauberei, Kondition, Belastung, Stärke, Geschicklichkeit, Intelligenz, Glaube, und Glück unterteilen. Diese Werte beeinflussen maßgeblich das Gameplay, da Dark Souls III – wie sollte es anders sein? – sehr kampflastig ist und dafür sorgt, dass man auch regelmäßig über Bosskämpfe stolpert.

Die ersten Werte des Charakters beeinflussen außerdem die Anzahl der Lebenspunke (Vitalität), Fokuspunkte (Zauberei), und die Stamina Leiste(Kondition). Hier greift Dark Souls III – anders als seine beiden Vorgänger – auf die ursprüngliche Mechanik aus Demon Souls zurück. Während die Anzahl der Verwendungen für Zauber, Wunder, und pyromanische Fähigkeiten von je nach Art der Fähigkeit auf einen gewissen Nutzungswert limitiert waren, richtet sich die Anzahl der Anwendungen nun nach der Fokusleiste.

Bossfight Dancer of Boreal Valley 2

Allerdings können auch Waffen die Fokusleiste nutzen. Nun besitzt jede Waffe eine spezielle Eigenschaft, die sich ausführen lässt, solange der Charakter in der linken Hand keinen Gegenstand hält. Die Nutzung dieser besonderen Waffenfertigkeiten verbraucht ebenfalls Fokuspunkte. Wie der Spieler mit dem Verbrauch der Fokuspunkte umgehen möchte, ist jedem selbst überlassen. Um sie wieder aufzufüllen, braucht man eine Ashen Estus Flask. Tatsächlich stellt das Spiel diesen Gegenstand schon zu Beginn zum Aufsammeln bereit. Benötigt man jedoch keinen Ashen Estus, so kann man ihn in einen regulären Estus umwandeln lassen. Dieser Prozess funktioniert in beide Richtungen, kann aber nur von einer Person durchgeführt werden. Bei einem Bonfire etwa klappt diese Umstellung nicht.

Die Mechanik des Bonfire ist nach wie vor unverändert: stirbt man, so startet man bei dem letzten aktiven Bonfire wieder und darf sich von dort aus auf den Weg zu seinen verlorenen Seelen machen. Allerdings spart Dark Souls III nicht mit den Platzierungen dieser Bonfire. Oft sind sie doch ungewöhnlich nahe beisammen. Damit soll vermutlich Neueinsteigern die Spielweise erleichtert werden.

Changing Estus and Ashen EstusDoch zurück zu Estus und Ashen Estus. Zur Umwandlung hat man seinen zentralen Ausgangspunkt. In Dark Souls II war es der Ort Majoula, aber wie auch schon in Dark Souls I gibt es nun wieder einen Firelink Shrine, der jedoch eher an den Nexus von Demon Souls erinnert. Hier finden sich sämtliche NPCs ein, die man auf seiner Reise antrifft. Manche bleiben und stellen ihre Dienste zur Verfügung, andere verschwinden je nach Spiel- und Questverlauf wieder. Es zahlt sich aus, regelmäßig mit den Leuten zu reden, um Items zu erhalten oder bei Questverläufen weiter zu kommen.

 

Neue Spielmechaniken, neue Bosse

Shrine Keeper - Level Up NPCAbgesehen vom Einkaufen von Gegenständen, Verbessern von Waffen, Stärkung von Estus oder gemütliches Geplaudere mit den NPCs levelt man im Firelink Shrine auch auf. Das Prinzip dahinter ist nach wie vor unverändert: Je mehr Seelen, desto mehr Level. Nach wie vor ist es so, dass sämtliche Seelen beim Tod des Charakters verloren gehen. Dann darf man an den Ort des Todes zurück kehren und brav wieder alles aufsammeln.

Ganz genau so wie in den vorherigen Teilen verhält es sich jedoch nicht. Während Leben und Tod gerade bei Dark Souls I und Dark Souls II sowohl für die Geschichte als auch für das Gameplay noch eine essenzielle Rolle gespielt haben, ist es nun etwas anders.

Durch eine Quest lässt sich allerdings auch das so genannte „Hollowing“ – der Prozess des Untot-Werdens – wieder auf den Charakter zurück bringen. Das dürfte jedoch hauptsächlich einen kosmetischen Effekt am Charakter zeigen.

Dark Souls III nutzt hier jedoch grundsätzlich eine neue „Ember-Technik“. Im Gegensatz zu Humanities oder Human Effigies, die dazu da waren den Status des Charakters wieder herzustellen, nutzt man nun eine Ember, um seinen Status zu verbessern. Durch Verbrauch einer Ember gelangt man in den Cinder Status und erhält zusätzliche 20% der Lebensleiste. Die Ember bleibt aktiv bis zum Tod des Charakters. Danach muss man, um erneut in den besseren Status des Cinder zu wechseln, eine weitere Ember verbrauchen. Strebt man nach etwas mehr Herausforderung, so kann man durchaus auf den Gebrauch von Embers verzichten. Allerdings verzichtet man somit auch auf sämtliche Summonings, sowohl was andere Spieler als auch NPCs betrifft.

Dancer of Boreal Valley - Dark Souls III Boss

Und an Bossen spart Dark Souls III nicht, wer jedoch auf Gegner mit einem hohen Schwierigkeitslevel hofft, kann hier mitunter auch enttäuscht werden. Ein Großteil der Bosse ist einfach durchschaubar, und selbst wenn einige von ihnen mit wirklich tollen Bewegungsabläufe aufwarten, kann man selbst mit wenig Dark Souls Erfahrung auch diesen Gegnern die Stirn bieten.

Gerade auch bei Bosskämpfen wirkt es, als würde Dark Souls III eher zu einem aggressiven Spielstil, ähnlich wie in Bloodborne, ermutigen wollen. Für erfahrene Dark Souls Spieler kann das den Schwierigkeitsgrad der Bosskämpfe drastisch nach unten senken. Für viele langjährige Fans der Serie wohl ein klarer Minuspunkt in der Bewertung.

Wer hier nach Herausforderungen sucht, hat möglicher Weise mehr Freude daran, sich im Kampf mit anderen Spielern zu messen.

 

Oh, Shortcut!

Kämpfe sind in Dark Souls zwar essentiell, jedoch bei weitem nicht alles. Gerade bei Dark Souls III merkt man recht schnell wie viel Arbeit in das Design der Welt gesteckt wurde. Die Aufteilung der einzelnen Gebiete ist gut überlegt und erinnert von der Pfadgestaltung her sehr stark an Bloodborne. Auch das Design weißt eine gewisse Ähnlichkeit auf.

Das bedeutet in diesem Fall, dass die Art und Weise wie Abkürzungen zugänglich gemacht werden, Bonfire gefunden werden oder ein Wegverlauf konzipiert ist, durchwegs mit viel Überlegung gestaltet wurde.

High Wall of Lothric - Exploring

Dennoch ist klar, Dark Souls III ist etwas Neues. Die Palette reicht von düsteren sumpfigen Ruinen über hell erleuchtete, fast schon idyllisch erscheinende im Wasser schwimmenden Gemäuer bis hin zu kahlen aber imposanten Schlössern. Die Welt von Dark Souls III zu erforschen ist allein schon aufgrund ihres Designs etwas, auf das man nicht verzichten sollte. Weiters natürlich, um versteckte Items oder NPCs ausfindig zu machen.

Ein weiterer Pluspunkt für das Design des Spiels ist die Verwendung bekannter Symbole im Spielverlauf, die besonders für Dark Souls Lore Liebhaber von Interesse sein werden. Vieles erkennt man vor allem aus Dark Souls I wieder. Und nicht nur das, man kehrt auch an einen ganz besonderen Ort zurück!

Abgesehen von der Lore trägt auch die Interaktion mit verschiedenen Charakteren zu einer positiven Spielerfahrung bei. Sie weckt zusätzliches Interesse an der Geschichte und der Welt von Dark Souls III. Außerdem entsteht somit ein höherer Wiederspielwert, falls man doch die ein oder andere Quest in einem Durchgang nicht beenden konnte. So ermutigt das Spiel auch Neueinsteiger zum Durchforschen der Welt.

Ein weiterer Grund, das Spiel mehrmals durchzuspielen, sind die verschiedenen Enden. Dieses Mal sind es drei unterschiedliche Ausgänge, die man für die Geschichte erreichen kann, abhängig von den Quests und getroffenen Entscheidungen.

Mit etwas Übung und Erfahrung in Dark Souls lässt sich ein Durchlauf auf nicht allzu viele Stunden reduzieren, sofern man sich rein auf die Verfolgung des Hauptziels konzentriert.

Von der Größe der Gebiete her ist Dark Souls III bedauerlicher Weise nicht ganz so weit gefächert wie seine Vorgänger und somit lassen sich einige Regionen recht schnell durchqueren. Manche optionalen Stellen können auch gänzlich übersprungen werden. Gerade für eine derart schön gestaltete Landschaft hätten wir uns mehr Spielwelt erhofft.

Dafür läuft Dark Souls III trotz anfänglichen Problemen mit der Framerate nun doch recht flüssig, wenn auch nur mit 30 fps auf PS4. Am PC schaut das mit 60 fps jedoch weitaus besser aus.
Doch auch das Fernbleiben von Bugs und Gitches auf dem PS4 System gehört einmal mehr gelobt. Eine durchwegs gute Programmierung sorgt für einen angenehmen, ununterbrochenen Spielverlauf. Einzig mit den Ladezeiten muss man sich ein klein wenig gedulden.

 

So klingt „episch“

Vordt of Boreal ValleyEtwas, das man ebenfalls auf keinen Fall unerwähnt lassen darf, ist die treffende musikalische Untermalung. Vor allem während der Bosskämpfe haben es die Kompositionen richtig in sich und sind perfekt mit den Verhaltensmustern der Gegner abgestimmt, um dem Spieler ein möglichst aufregendes Erlebnis zu bieten. Doch auch wenn man nicht gerade damit beschäftigt ist, einen der zahlreichen Bosse nieder zu knüppeln, kann sich die Musik hören lassen und trägt wesentlich zur Atmosphäre spezieller Orte, wie etwa dem Firelink Shrine bei: eine wirklich gut orchestrierte Untermalung, die die Spielerfahrung zusammen fasst, wenngleich die Erfolgserlebnisse durch die Bosskämpfe oft eher nüchtern bleiben.

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Dark Souls III
Dark Souls III Packshot Wertung der Redaktion: 

81/100

  • Publisher: Bandai Namco
  • Getestet auf: PS4
  • auch für: XBox One, PC
  • Preis: 64,99 €

 

 

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25/30 Technik + Grafik
+ Umgebung
+ Designdetails
+ Soundtrack
+ Lichteffekte
- auf PS4 nur 30 fps
- Ladezeiten
28/30 Umfang + gut durchdachte Pfadgestaltung
+ bekannte Items und Waffen
+ viele Bosse
+ hoher Wiederspielwert
+ viele NPCs und Quests
- Spielwelt könnte umfangreicher sein
24/30 Gameplay + neue Spielmechaniken
+ bekannte Gameplaymechaniken
+ verschiedene Gameplaymöglichkeiten
durch Klassen
- offensive Kampfweise wird stark gefördert
- Bosskämpfe zu einfach
4/10 Spezifisch + viel Dark Souls Lore zu entdecken
+ neue Covenants & Koop Unterstützung
- zu viele Bonfire in kurzen Abständen
- hoher Schwierigkeitsgrad an Herausforderungen fehlt

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[wptouch target=“mobile“]Die Wertung kann nur auf einem PC oder Tablet gelesen werden.
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Fazit:

[rating itemreviewed=“Dark Souls III“ rating=“81″ reviewer=“Anna Weixelbaum“ dtreviewed=“13.04.2016″ best=“100″ worst=“0″]

Dark Souls III ist ein durchaus ansprechendes Spiel mit vielen bekannten und einigen neuen Spielmechaniken. Die Gestaltung der Welt und die musikalische Untermalung sind eindeutig die stärksten Pluspunkte für Dark Souls III. Die Welt hätte ohne Weiters noch größer und umfangreicher gestaltet werden können. Auch bei den Bosskämpfen gibt es Verbesserungspotential, denn so eindrucksvoll viele Bosse auch wirken, sie erreichen nicht mehr den Herausforderungsgrad von Dark Souls I oder Dark Souls II.
Dennoch handelt es sich um ein gelungenes Spiel, das man als Fan der Souls Reihe nicht liegen lassen sollte!

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