God Of War

God of War - Test, Review, Kaufberatung
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Wertung

Kratos ist zurück und zeigt sich auf der PS4 von einer ganz anderen Seite! Die Story und das Gameplay nehmen eine mächtige Wendung vom bekannten Stil der God Of War-Reihe, mit einem für uns grandiosen Ergebnis.

 

Kratos feiert sein Debüt auf der PS4 und leutet eine neue Ära für die God Of War-Reihe ein. Trotz, oder gerade dank massiver Veränderungen am bekannten Spielstil, begeistert der Titel (nach mehreren Patches) an jeder nur erdenklichen Ecke.

 

Weniger Blut, mehr Geschichte

Aufgepasst! Für alle, die God of War 1-3 nicht gespielt haben, wird die Review gekennzeichnete SPOILER enthalten. Der Titel setzt mehrere Jahre nach dem Ende von God Of War 3 an, Kratos verbrennt seine verstorbene Frau Faye und sammelt ihre Asche ein. Ihr letzter Wunsch: Gemeinsam mit Sohn Atreus soll die Asche vom höchsten Berg verstreut werden. Leichter gesagt als getan, denn Midgard hält alle Gefahren der nordischen Mythologie für die beiden bereit!

God of War - Test, Review, Kaufberatung
 

Die Geschichte beginnt einfach, doch wird sie schnell komplex, und dabei meisterhaft und emotional erzählt. Wendungen und Höhepunkte sind herrlich inszeniert und begeistern. Eine exzellenter Soundtrack, fantastische Kameraführung bei einer durchgehenden Perspektive (es gibt keinen einzigen harten Cut im gesamten Spiel) machen den Titel sagenhaft filmisch. Die englische Synchronisation ist außergewöhnlich gut; jede Stimme passt zur Figur und die alle Sprecher liefern eine Meisterleistung ab. Überraschenderweise war auch die japanische Synchronistion ein Fest, die wir jedem empfehlen!

SPOILER Einsteiger ohne Vorkenntnisse werden zunächst etwas verwirrt sein, warum Kratos bärenstark ist und dezente Aggressionsprobleme hat. Als ehemaliger Gott des Krieges, Schlächter aller griechischen Götter, hat er ein neues Leben im Reich der nordischen Mythologie angefangen und versucht seine Vergangenheit hinter sich zu lassen. Zwar wird dies im Spielverlauf ebenfalls behandelt, doch hat das Hintergrundwissen nicht geschadet, um vor allem die frühen Zusammenhänge zwischen Kratos‘ Verhalten und Handlungen zu verstehen. SPOILER ENDE

Atreus weiß von der Vergangenheit seines Vaters nichts, und so handelt die Geschichte ebenfalls davon, wie sich Vater und Sohn näher kennenlernen, sich gemeinsam unbekannten Gefahren stellen, und letztlich die Wahrheit übereinander erfahren und wie sie damit umgehen.

 

Wunderschöner Ortswechsel 

Auch die Optik ist ein Fest, Auf der PS4 Pro sieht der Titel bildschön und gestochen scharf aus. Abwechslungsreiche Areale, flüßige Animationen und ein übersichtliches Interface begeistern, wie schon lange nicht mehr. Besonders toll: Das HUD lässt sich umfangreich verändern und manuell einstellen! Eine sehr willkommene Geste, vor allem auf der Konsole. Nach diversen Patches haben wir nur mehr selten und nur sehr kleine Grafikglitches entdeckt, die jedoch völlig untergehen im Gesamtbild.

Das neue nordische Setting ist exzellent umgesetzt. Inhaltlich und optisch ist der Wechsel von Griechenland nach Midgard makellos gelungen. Der Titel bleibt der Mythologie weitgehend treu und erzählt an gewissen Stellen seine eigene Variante.

Nicht nur die Optik hat einen Neuanstrich bekommen: Kratos kämpft und bewegt sich völlig anders im Vergleich zu seinen Vorgängern. Die Bewegungen wirken flüssiger, realistischer und haben nachvollziehbares Momentum. Dadurch wirkt der Titel zwar etwas langsamer als seine Vorgänger, aber keineswegs weniger spaßig zum Spielen. Ausgestattet mit der Leviathan-Axt stehen euch eine überschaubare Anzahl an Nah-God of War - Test, Review, Kaufberatungund Fernkampfattacken, Blocken und Ausweichen sowie Kombinationsangriffe zur Verfügung: komplex genug, damit es nicht langweilig wird, aber nicht zu umfangreich, dass man überfordert ist! Am Ende hatten wir brutalen Spaß und konnten uns mächtig austoben.

 

Rüstung macht den Krieger

Genauso sind auch die RPG-Elemente des Spiels. Ihr sammelt Erfahrungspunkte, Ressourcen, Ausrüstung und Spezialangriffe ein, die euch die Reise erleichtern. Jeder Statuswert hat einen klaren Zweck, welcher im Menü erklärt wird. Jedes Material wird festgehalten und seine Fundorte geschildert, jedes Rüstungsteil sieht einzigartig aus und ist für einen spezifischen Spielstil nützlich, jedes Waffenupgrade auch optisch ersichtlich und jedes gesammelte Material für ein spezifische Upgrade brauchbar. Talismane (welche passive Perks mit sich bringen) und Verzauberungen (welche bestimmte Statuswerte erhöhen) sorgen für die Extraportion Individualität im Kleiderschrank von Kratos.

God of War - Test, Review, Kaufberatung
 

Eine exzellenter Mix aus Qualität und Quantität eines individuellen Spielstils, der nicht nur sehr spielerfreundlich ist, sonder auch sehr viel Spaß gemacht hat. Etwas Schade ist, dass man leicht tricksen muss, um genug Geld zu farmen, damit man alle Rüstungen auf die höchste Stufe schmieden kann. Dem Sammlertrieb hätte man hier etwas freundlicher entgegen kommen können.

Auch Sohneman Atreus hilft mit und wird ausgerüstet. Er gibt Rückendeckung mit abrufbarem Pfeilhagel und Spezialattacken; eine gewaltige Hilfe im Spiel, vor allem im späteren Verlauf!

Im Kampf begegnen euch eine Vielzahl an kleinen und großen Gegnern, die unterschiedliche Strategien und Attacken erfordern. Blind die Knöpfe hämmern bringt euch recht schnell an die Grenzen des Fortschritts. Die vielen Schwierigkeitsgrade garantieren, dass jeder auf seine Kosten kommt! Manche große Brocken ähneln sich jedoch dabei sehr. Die Bosskämpfe sind zwar weniger episch mit Quicktime-Events versehen, waren aber dennoch schön in ihrer Inszenierung und knackig herausfordernd.

Doch sind die Kämpfe weitaus weniger brutal, als in den Vorgängern. Die Finish-Moves im Kampf sind weniger blutig und grotesk inszeniert sowie die Spielsequenzen selber. Das neue God of War setzt mehr auf die Qualität seiner Story und God of War - Test, Review, KaufberatungInszenierung, um zu begeistern, statt ausschließlich auf seine spektakulären Methoden der Gegner-Dezimierung. Persönlich finde ich diesen neuen Schritt fantastisch gelungen und hatte bei einem Singleplayer-Spiel das letzte mal nur bei The Last of Us so viel Spaß.

Immer was zu tun in Midgard

Die Spielwelt selber gibt auch einiges her: Vollgepackt mit versteckten Truhen, Sammelgegenständen, Hintergrundgeschichten, Rätseln und wahrlich nützlichen Sidequests gibt es viel zu entdecken. Eure Waffen und Fähigkeiten werden dabei sehr unterhaltsam in Rätsel integriert und sorgen für tolle Abwechslung. Auf der Weltkarte wird euch dabei klar gezeigt, wie viele Geheimnisse und Truhen ihr im jeweiligen Areal noch finden könnt. Backtracking wird im laufe des Spiels auch kein Problem sein.

Nach gut 20 Stunden haben wir die Story beendet, vieles blieb dabei jedoch unentdeckt. Mittlerweile gibt es auch einen New Game Plus-Modus, welcher eine gewaltige Palette an zusätzlichen Rüstungen, knackigen Content und vor allem härtere Gegner bietet. Gut, dass ihr Ausrüstung, Erfahrung und Bargeld behaltet!Doch selbst ohne Neuanfang gibt es nach dem Ending viele Stunden Spielspaß. Das Potential für Fortsetzungen ist enorm und auch üppige DLC’s können in der Zukunt erscheinen…

So testen Wir

 

God of War - Test, Review, Kaufberatung
God Of War
Fazit
God of War erfährt eine Flut von positiven Reviews, und selten stimme ich solchen Hypes zu, doch der neue Kratos verdient es. Ob Story, Gameplay oder Inszenierung, das Spiel macht es richtig und bietet prächtigen Content in einer wunderschönen Verpackung. Actionreiche, herausfordernde Kämpfe, die selbst nach 20 Stunden nicht langweilig werden, runden eine herrliche Story ab. Dabei werden die Feinheiten und Details nicht vergessen, was vor allem Kenner der Serie zu schätzen wissen werden. Lediglich für Neueinsteiger ohne Vorkenntnisse zur Reihe ergeben sich dadurch, gerade zu Beginn des Spiels, hin und wieder Fragezeichen, die erst im späteren Verlauf beantwortet werden. Doch ist das der größte Makel den wir entdecken konnten. Dafür platzt er regelrecht vor positiven Feature, große und kleine, die wir der Textlänge zu liebe nicht alle geschildert haben. Das neue God of War bricht mit vielen Traditionen der Reihe, doch ist dieser Wandel auf allen Ebenen hervoragend gelungen und begeistert. Klare Kaufempfehlung an das Spiel, welches meinen bisher höchsten Score wahrlich verdient hat.
Technik
95
Umfang
100
Gameplay
95
Spezifisch
100
Leserwertung0 Bewertungen
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Besser
wunderbare Grafik
hervorragende Synchronisation
fantastischer Soundtrack
viele, unterschiedliche Collectibles
große Welt mit mehr als 20 Stunden Spielspaß
großes Sortiment an Rüstungen, Upgrades und Gegner
actionreiches Gameplay mit einer tollen Mischung aus Komplexität und Strategie
exzellenter Einsatz von RPG-Elemente
fantastische Story und Inszenierung in jeder Hinsicht
herrliche Umsetzung des nordischen Settings
umfassende Individalisierungsmöglichkeiten des HUD
Schlechter
sehr selten findet man Grafik-Glitches
Einsteiger werden zu Beginn des Spiels verwirrt von einigen Storyaspekten sein
98
Wertung
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Seit über 3 Jahren darf ich mich schon Mitglied in der Redaktion von ZATC schimpfen und durfte News, Reviews und anderen Schabernack schreiben. Die Skepsis gegenüber Spielebewertungen wurde mit dem Alter immer größer, weshalb letztlich die Entscheidung getroffen wurde, selber etwas zu unternehmen. Mit der festen Überzeugung, dass wir für unser Geld auch entsprechende Unterhaltung kriegen sollen, ist für mich ein gutes Preis/Leistungsverhältnis wichtig.

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